Fachhochschulreife nachholen

Menschen, die im Laufe ihres Lebens einen höheren Bildungsabschluss anstreben, wollen zuweilen die Fachhochschulreife nachholen und auf diese Art und Weise die Basis für einen weiteren Aufstieg auf der Karriereleiter schaffen. Nicht selten ist ein akademischer Studiengang an einer Hochschule das Ziel, um trotz zunehmender Akademisierung den Ansprüchen des Arbeitsmarktes zu genügen. Grundsätzlich ist zwar auch ein Studium ohne Abitur möglich, aber in vielen Fällen bevorzugen Berufstätige zunächst den nachträglichen Erwerb der Fachhochschulreife. Auf diese Art und Weise müssen sie bei Studienbeginn keinen großen Nachholbedarf befürchten und können sich, ebenso wie ihre Kommilitonen mit (Fach-)Abitur, voll und ganz dem Studium widmen.

Was ist die Fachhochschulreife?

Bevor man sich für einen Lehrgang anmeldet, um einen Schulabschluss nachzuholen, sollte man sich ausführlich mit dem betreffenden Bildungsziel auseinandersetzen. So stellt sich zunächst die Frage, was die Fachhochschulreife überhaupt ist und welche Perspektiven sie bietet. Ganz allgemein lässt sich festhalten, dass es sich bei der Fachhochschulreife um einen gehobenen Bildungsabschluss in der Bundesrepublik Deutschland handelt. Wie der Name bereits aussagt, geht der Abschluss mit der Berechtigung zum Studium an einer Fachhochschule einher. Zuweilen besteht sogar die Möglichkeit, im Anschluss an die Fachhochschulreife ein grundständiges Bachelor-Studium an einer Universität aufzunehmen. Die Fachhochschulreife setzt sich aus einem schulischen sowie einem praktischen Teil zusammen. Wer einen entsprechenden Bildungsgang abgeschlossen hat, verfügt üblicherweise über den schulischen Teil und muss zur Vervollständigung der Fachhochschulreife noch ein halb- beziehungsweise einjähriges Praktikum oder eine Berufsausbildung absolvieren.

Bei einer ausführlichen Beschäftigung mit der Fachhochschulreife kommt man um eine Abgrenzung von der fachgebundenen Hochschulreife nicht herum. Diese wird oftmals mit der Fachhochschulreife verwechselt, obgleich es sich um zwei unterschiedliche Schulabschlüsse handelt. So ist es wichtig zu wissen, dass die Fachhochschulreife allgemein gefasst ist und sich die damit verbundene Berechtigung zum Studium an einer Fachhochschule auf keinen speziellen Fachbereich bezieht. Bei der fachgebundenen Hochschulreife ist dies anders, denn diese Hochschulzugangsberechtigung gilt zwar gleichermaßen für Universitäten und andere Hochschulen, bezieht sich jedoch immer nur auf bestimmte Fächer.

Wo kann man die Fachhochschulreife nachholen?

Wer die Fachhochschulreife, die zuweilen auch als Fachabitur bezeichnet wird, anstrebt und eine allgemeinbildende Schule besucht, kann diesen Abschluss an der Gesamtschule oder am Gymnasium machen. Darüber hinaus kommen auch Bildungsgänge an berufsbildenden Schulen, wie zum Beispiel Fachschule, Berufskolleg, Fachoberschule oder Berufsfachschule, infrage. Für Erwachsene, die ihre Schulzeit längst hinter sich haben und die Fachhochschulreife nach der Ausbildung nachholen wollen, kommt der Besuch einer solchen Bildungseinrichtung allerdings nicht mehr infrage. Nichtsdestotrotz ergeben sich durchaus Möglichkeiten, die Fachhochschulreife nachzuholen. All diejenigen, die sich für die auf dem zweiten Bildungsweg zur Verfügung stehenden Wege interessieren, finden nachfolgend eine übersichtliche Aufstellung:

  • Abendschule
  • Kolleg
  • Fernschule
  • Volkshochschule
  • Telekolleg

Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, sich auf eigene Faust auf die Fachhochschulreife vorzubereiten und nach einem intensiven Selbststudium die Externenprüfung in Angriff zu nehmen. Folglich ergeben sich die unterschiedlichsten Wege und Möglichkeiten, wenn es darum geht, die Fachhochschulreife nachzuholen.

Wie lange dauert es, die Fachhochschulreife nachzumachen?

Wie viel Zeit der zweite Bildungsweg bis zur Fachhochschulreife in Anspruch nimmt, hängt von der gewählten Bildungseinrichtung und den vorhandenen Vorkenntnissen ab. Zudem ist es natürlich ausschlaggebend, ob man die Fachhochschulreife in Vollzeit oder Teilzeit neben dem Beruf nachmacht. Mitunter ist es sogar möglich, die Fachhochschulreife in einem Jahr nachzuholen, aber im Regelfalls sollte man doch zwei bis drei Jahre einkalkulieren.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um die Fachhochschulreife nachholen zu können?

Noch bevor man sich mit der Dauer befasst, sollten sich Interessenten mit den Voraussetzungen für den nachträglichen Erwerb der Fachhochschulreife auseinandersetzen. Im Zuge dessen fällt auf, dass sich der zweite Bildungsweg diesbezüglich durch eine hohe Flexibilität auszeichnet. Im Idealfall bringt man die mittlere Reife – Realschulabschluss mit, doch für Erwachsene mit Hauptschulabschluss stehen zuweilen Vorkurse zur Verfügung. Unabhängig davon kann je nach Bildungsanbieter außerdem eine abgeschlossene Berufsausbildung und/oder eine gewisse Berufspraxis verlangt werden.

Fachhochschulreife nachholen – Wie hoch sind die Kosten?

Das Nachholen der Fachhochschulreife kostet ohne Frage viel Zeit und Energie, kann aber zudem auch ins Geld gehen. Zumindest wenn man einen privaten Bildungsanbieter in Anspruch nimmt, können Gebühren in Höhe von beispielsweise 3.000 Euro bis 5.000 Euro anfallen. Im Gegensatz dazu sind staatliche Abendschulen schulgeldfrei. Es kommt also sehr darauf an, wo man die Fachhochschulreife nachholt.

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